Polizei zieht Bilanz nach Antisemitismus-Fall
AACHEN (700) - In einem besonderen Fall von Antisemitismus hat der Aachener Polizeipräsident jetzt Bilanz gezogen. Vor zwei Jahren waren vor der Aachener Synagoge zwei Polizisten erwischt worden, während sie auf dem Handy einen Film mit „Heil-Hitler-Rufen“ und anderen antisemitischen Äußerungen geschaut hatten. Das alles hörten die Kollegen in der Zentrale über Funk mit. Zwar entpuppte sich der Film als Satire über die NS-Zeit. Bei weiteren Ermittlungen wurde aber eine Chatgruppe mit 22 beteiligten Polizisten aufgedeckt. Bei mehr als die Hälfte wurden die Disziplinarverfahren mittlerweile aus Mangel an Beweisen eingestellt. Fünf Verfahren sind abgeschlossen. Die Strafen reichen vom Eintrag in die Personalakte bis hin zu vierstelligen Geldbußen. Gegen zwei Polizisten hat das Gericht Strafbefehle erlassen, gegen die die Beamten Einspruch eingelegt haben. Die Verfahren laufen noch. Polizeipräsident Dirk Weinspach ist sich sicher, dass die Verfahren für eine hohe Sensibilisierung bei den mehr als 2.000 Beamten in der Region gesorgt haben.
Freitag, 11.02.22