Drohen Enteignung im Überschwemmungsgebiet?
VERVIERS (700) - In Verviers droht nach der Hochwasserkatastrophe von 2021 neuer Ärger im Überschwemmungsgebiet. Zunächst sollten 31 von der Flut beschädigte Häuser abgerissen werden. Auch, um dem Fluss mit Grünzonen mehr Platz einzuräumen und sich damit vor neuem Hochwasser schützen zu können. Eine neue Studie der Wallonie sieht vor, dass 94 Gebäude von der Stadt erworben und abgerissen werden sollen. Neben Garagen und Lagerhallen auch viele weitere Wohnungen, Einige davon waren zunächst zerstört worden, sind inzwischen von den Bewohnern und Besitzern aber wieder repariert worden.
Wenn die Bewohner diese verlassen müssen, werden festgelegte Preise, die von einem Gutachter bestimmt worden sind, sowie eine einmalige Umzugsbeihilfe von 5.000 Euro bezahlt. Für viele Anwohner die zweite Katastrophe nach der Flut. Sie wollen nicht verkaufen. Die Stadt Verviers will unbedingt auf Enteignungen verzichten, befindet sich aber in Zugzwang. Derzeit kann sie die Wünsche der Wallonie aber ohnehin nicht umsetzen. Nur 3,1 Millionen Euro wurden von der Wallonischen Region für den Ankauf der Fluthäuser zur Verfügung gestellt. Laut dem diensthabenden Bürgermeister Alexandre Loffet viel zu wenig. Denn neben dem Kauf müsse ja auch noch abgerissen und neu gestaltet werden.
Die Stadt Verviers geht davon aus, dass für die Umsetzung der wallonischen Studie 16 Millionen Euro notwendig sind. Die Wallonie hat zwar weitere Unterstützung angekündigt. Doch auch eine neuerliche Finanzspritze wird in Verviers nicht ausreichen, um das Problem zu lösen.
Donnerstag, 09.03.23