Prozessauftakt nach Messerangriff in Regionalexpress
ITZEHOE/EUSKIRCHEN (700) - Seit Freitag muss sich ein Palästinenser, der auch mehrere Jahre in unserer Region lebte, vor Gericht verantworten. Vor fünf Monaten hatte er während einer Routinekontrolle in einem Regionalexpress bei Brokstedt zwei Teenager erstochen und mehrere weitere Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der heute 37-Jährige lebte zwischen 2015 bis Ende 2020 in der Eifel.
Der staatenlose Palästinenser hatte zunächst einen Asylantrag gestellt und war in Bad Münstereifel gemeldet. 2017 zog er nach Euskirchen um. Bei der Polizei trat er mehrfach als Kleinkrimineller in Erscheinung. Drei Mal hatte ihn das Amtsgericht Euskirchen zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Zwar war sein Asylantrag von den deutschen Behörden abgelehnt worden. Sie gewährten ihm aber Schutz, weshalb er eine Aufenthaltsgenehmigung vom Kreis Euskirchen erhielt. Ende 2020 verschwand der Mann, der erst einige Monate später in Kiel wieder auftauchte. Das Landgericht Itzehoe wirft ihm zweifachen Mord und vierfachen versuchten Mord vor. Im Dezember soll das Urteil fallen.
Montag, 10.07.23