Wieder Diskussionen um Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Bistum Aachen
AACHEN (700) - Der Betroffenenrat im Bistum Aachen hat an der ernsthaften Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs Zweifel. In einer Pressekonferenz zeigte sich der Rat ernüchtert darüber, dass das Bistum ein für den gestrigen Montag geplantes Gespräch kurzerhand abgesagt und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hat. Die Absage zeige, dass man die Belange der Betroffenen nicht ernst nehme, so der Rat.
Man habe nach vorherigen Verhandlungen mit dem Bistum einen konkreten Vergleichsvertrag vorbereitet und auf eine außergerichtliche Einigung gehofft. Stattdessen habe man aus der Presse erfahren, dass der Aachener Bischof Helmut Dieser eine solche Einigung konsequent ablehnt. Die Betroffenen vermuten hinter der Absage des Bistums finanzielle Interessen. Man wolle das Thema Entschädigungen möglicherweise aussitzen. Das Bistum Aachen wies den Vorwurf möglicher Scheinverhandlungen mit Nachdruck zurück. Man stehe weiterhin für einen Dialog, so das Bischöfliche Generalvikariat.
Dienstag, 05.09.23