Millionenverschwendung durch veraltete Telefontarife?
AACHEN (700) - Die Stadt Aachen hat bei ihren Telefonkosten offenbar über Jahrzehnte hinweg Millionenbeträge verschwendet. Rechnungsprüfer haben diesen Missstand bereits vor einem Jahr festgestellt. Demnach rechnet die Stadt Aachen ihre Festnetz- und Mobilfunkgespräche mit einem Vertrag aus dem Jahr 2004 ab. Nach Einzelgesprächen und ohne Flat-Rate. Laut dem Prüfbericht seien davon bei der Stadt rund 2.500 Festnetzanschlüsse und rund 1.700 Mobilfunktelefone betroffen.
Der Auftrag war 2004 an einer Tochter der städtischen StAWAG vergeben worden. Im Jahr 2009 war dieses in das Unternehmen NetAachen übergegangen. Der Fehler sei nicht nur teuer, sondern offenbar auch ein massiver Rechtsverstoß, heißt es in einem Bericht der „Aachener Zeitung“. Denn Rahmenverträge für Telefon und Handys müssen eigentlich alle vier Jahre neu ausgeschrieben werden. Die Stadt hätte also den Telefonvertrag schon vier Mal neu ausschreiben müssen.
Die Stadt Aachen begründet das Fehlverhalten mit Überlastung bei chronischer Unterbesetzung und andauernder krankheitsbedingter Ausfälle. Das Tagesgeschäft sei deshalb kaum noch zu bewältigen, wird die Stadt zitiert. Eine inzwischen zusätzlich geschaffene Stelle konnte mangels Bewerber noch nicht besetzt werden.
Dienstag, 19.09.23