Kritik der Unternehmer: Fluthilfen kommen nicht schnell genug
STOLBERG (700) - Das Hochwasser-Flutpaket mit allein 12,3 Milliarden Euro Wiederaufbauhilfen für NRW ist das Größte in der Geschichte der Bundesrepublik. Vier Monate nach der Flutkatastrophe sind aber viele Betroffene frustriert. Denn nur ein Bruchteil wurde bis jetzt ausgezahlt. Die Stimmung in den Hochwassergebieten wie in Stolberg ist dagegen gedämpft. Nur die Hälfte der Flutanträge ist bislang bearbeitet. Und die bewilligten Summen vergleichsweise gering. NRW-Heimatministerin Scharrenbach lobte derweil die bisherige Praxis. Viele Gelder seien schon geflossen. Probleme gebe es derzeit vor allem bei Gewerbe und Handwerk. Hier laufen Beratung und Bewilligung schleppend. Von 3.000 Antragstellern seien nur 100 bislang bearbeitet worden. Die NRW-Behörden erklärten, viele Anträge seien von den Kommunen noch gar nicht weitergeleitet worden. Zudem hätten nicht alle Städte und Gemeinden die Hilfen abgerufen, z.B. auch für das Bundespersonal. Trotz dieser Situation wird der Flutbeauftragte des Landes NRW zum Monatsende seine Arbeit einstellen. Der Wiederaufbau wird aber noch Jahre dauern.
Dienstag, 23.11.21